Jippiieh, wir dürfen die Kinder- und Jugendarbeit in Königsbrück weiterentwickeln. Der Fonds Soziokultur bewilligte unser Vorhaben „Der Jugendclub Königsbrück erwacht aus dem Dornröschenschlaf“ in seiner Ausschusssitzung im Januar 2022. Nun können wir also loslegen. Womit?
Damit:
Im Sommer 2020 organisierte ein Bündnis aus zukunftswerkstatt dresden, dem Schulsozialarbeiter der Oberschule Königsbrück und den Sozialarbeitern des Regionalteam Westlausitz zwei offene Spielenachmittage im ehemaligen Jugendclub Königsbrück, der nun aber nicht weiter genutzt wird. Anlass war, dass das Projektteam, welches u.a. das Jugendforum Neukirch und den Kinder- und Jugendstadtrat Radeberg begleiten, über den Schulsozialarbeiter der Oberschule von Jugendlichen nach ein paar coole Aktionen angefragt wurde. Die erste Testaktion lief mit 20 Teilnehmer*innen auf 20 möglichen Plätzen hervorragend. Daraus ergaben sich eine Graffitiaktion im Rahmen der Langen Nacht der Jugendkulturen am 09.10.2020, welche durch die LKJ Sachsen ausgeschrieben und mit Geldern versehen wurde und eine Stadtsäuberung im Rahmen der 48-Stunden-Aktion des Landkreises Bautzen. In einer Umfrageaktion unter den beteiligten Kindern und Jugendlichen an den genannten Aktionstagen wurde der Wunsch genannt, den Jugendclub als Ort für Aktionen wieder zu beleben und auf die Frage, was es für inhaltliche Ideen und Vorstellungen gäbe, wurden die hier im Antrag verankerten Projektinhalte und Ziele genannt. Heraus kam ein Antrag beim Fonds Soziokultur, beim Heidebogen in Königsbrück und bei Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Bautzen unter dem Titel „Youth cultures“, der sich den Jugendkulturen widmet und von allen drei Förderer bewilligt wurde. Auch wenn das Projektjahr aufgrund der Corona-Situation erst später beginnen konnte, so läuft es seitdem sehr erfolgreich. Eine Kerngruppe von 12 – 15 Jugendlichen ist freitags aller zwei Wochen dabei, widmet sich den Angeboten zum Graffiti, Hip-Hop und Breakdance und liebt im Moment Pizza über alles. Ein gemeinsam gestellter Antrag bei der Telekomstiftung zur Weiterführung des Projektes unter dem Titel „Youth cultures – digital und kompetent“ wurde im September 2021 bewilligt, die Lange Nacht der Jugendkulturen 2021 brachte wieder neue Jugendliche, die nun weiter dabei sein wollen. Also – es läuft alles gut. Fast! Wenn da nicht die Situation mit dem Bauzustand und den Möglichkeiten des Jugendclubs wäre. Dieser darf aufgrund einer brandschutztechnischen Genehmigung nicht betreten werden. Nun haben wir Jugendliche, die perspektivisch diese Räume benötigen und die Verwaltung, die nicht so schnell hinterherkommt.
Deshalb möchten wir nun, mit Hilfe der Bewilligung dieses Förderantrages gemeinsam mit der Verantwortlichen des Stadt Königsbrück, dem Brandschutzbeauftragten und den Sozialarbeiter*innen des Internationalen Bundes eine Arbeitsgruppe gründen, die sich zeitnah, intensiv und im Sinne der Jugendlichen darum kümmert, dass die Räume nutzbar gemacht werden. Dazu gehört auch die Unterstützung bei der Antragstellung zu weiteren Fördermitteln zum Errichten einer Feuertreppe usw. Parallel dazu möchten wir aber diese Baumaßnahme nutzen, um mit weiteren potentiellen Teilnehmer*innen in der Oberschule und Grundschule Königsbrück ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, was den ein Jugendclub alles bieten sollte, damit er für die Zielgruppe interessant wird. Dazu sind – auch gemeinsam mit den Jugendlichen – Umfrage- und spannende Beteiligungsaktionen (z.B. kreativ mit LEGO und Minecraft, Graffiti und Medien) an den Schulen und an den Orten geplant, an denen sich die Kinder und Jugendlichen alternativ aufhalten. Als Ergebnis erwarten wir Lösungen zur Nutzung der Raumsituation und die Gestaltung dieser im Sinne (und auch mit Hilfe) der potentiellen Nutzer*innen.
Als erstes braucht die Umsetzung ein Treffen aller Beteiligten (Jugendliche als Nutzer*innen (und damit sie verstehen, warum manche Prozesse lange dauern) Feuerwehr, Kommune, Bauamt, Sozialarbeiter), um festzustellen, wo die Problemlage und die Brandschutztechnische Einschränkung liegt und welche Möglichkeiten der Behebung es gibt. Diese Möglichkeiten werden dann – im Rahmen von Entwicklungsworkshops mit Architekten und Bauplanern – und gemeinsam mit den Förderern für Baumaßnahmen vom Heidebogen besprochen und eruiert. Dann wird ein gemeinsamer Förderantrag gestellt und umgesetzt. Parallel werden Pausen- und Nachmittagsaktionen, Umfragen und Gestaltungworkshops für die Kinder und Jugendlichen durchgeführt, um die Ideen, Wünsche und Bedarfe festzustellen und reagieren zu können. Dazu soll es dann einen weiteren Antrag bei anderen Förderern geben, die es dann ermöglichen, die genötigten Dinge, wie z.B. Tischtennisplatte, Dart, Musikanlage, usw. zu beschaffen. „Kleinere“ Wünsche können dann auch schon mal in den Einrichtungen ausprobiert werden, um Lust auf mehr im neuen Jugendclub zu machen.